Mit einer Marktkapitalisierung von über 300 Mrd. Euro ist Bitcoin derzeit die größte Kryptowährung überhaupt. Bitcoin wurde im Jahr 2009 veröffentlicht, um eine Alternative zu den von Banken und Regierungen kontrollierten FIAT-Währungen zu schaffen. Damit sollte Bitcoin die erste dezentrale Währung sein. Zu den Anfängen war es das auch noch, und auch wenn du heute noch Bitcoin kaufen kannst, gilt Bitcoin inzwischen nicht mehr als so dezentral, wie es eigentlich mal war. Woran liegt das?
Die Hintergründe – Mining erklärt
Um eine dezentrale Währung zu schaffen, schufen die Entwickler von Bitcoin ein System, welches Proof-of-Work genannt wird. Die Kryptowährung Bitcoin basiert dabei auf einer Blockchain, die die Daten des Netzwerks speichert. Mittels des Proof-of-Work Mechanismus werden neue Blocks zu der Blockchain hinzugefügt. Die eigentliche Grundidee der Entwickler war es, mithilfe des Proof-of-Work Mechanismus die Kontrolle über die Hinzufügung neuer Blocks auf möglichst viele Nutzer im Netzwerk aufzuteilen, um eine Zentralisierung zu verhindern. Dabei müssen Nutzer mathematische Rätsel lösen, und bei erfolgreichem Lösen wird ein neuer Block hinzugefügt, und der Nutzer erhält eine Münze als Vergütung.
Das Problem des Minings
Während zu den Anfangszeiten Bitcoins noch jeder Nutzer mit einem guten Computer am Mining teilnehmen konnte, änderte sich dies im Laufe der Zeit. Denn Nutzer erkannten, dass sie deutlich mehr Münzen erzeugen konnten, wenn sie bessere Hardware benutzten, die speziell auf das Mining ausgelegt war. So entstanden sogenannte ASICs, speziell zum Mining geschaffene Geräte, die enorme Mengen an Münzen erzeugen konnten. Dies führte im Laufe der Zeit zu Problemen, denn diese Geräte waren sehr teuer. Damit konnten große Unternehmen mit genügend Kapital die besten Geräte zum Minen kaufen, und privaten Nutzern war es kaum noch möglich, am Mining teilzunehmen. Dies zeigt sich am Fakt, dass 35 % aller Bitcoins heute von einem Unternehmen in China erzeugt werden.
Die Alternative zu Bitcoin
Wie du sehen kannst, kann eine Kryptowährung kaum noch als dezentral angesehen werden, wenn ein Großteil der Erzeuger neuer Münzen große Unternehmen sind. Die eigentliche Grundidee der dezentralen Kryptowährung war es nämlich, dass die Kontrolle auf alltägliche, private Nutzer verteilt wird. Eine Kryptowährung, die hart daran arbeitet, ASICs nicht zum Mining zuzulassen, und deshalb heute noch als dezentral gilt, ist Vertcoin. Vertcoin entstand 2014 als Abspaltung des Litecoin, und hat heute eine Marktkapitalisierung von über 9 Mrd. Euro. Das Besondere an Vertcoin ist es, dass das Team der Entwickler hinter Vertcoin versprochen hat, das System jedes Mal zu ändern, wenn Firmen ein ASIC herausbringen, mit dem die Münzen von Vertcoin generiert werden können. Somit ist Vertcoin nach wie vor eine dezentrale Kryptowährung, und du kannst Vertcoin von deinem Computer minen.